Forst
Die BÜRGERGEMEINDE REINACH BL ist in unserer Gemeinde für die Pflege von 58 ha der total 118 ha Wald zuständig. Die anfallenden Waldarbeiten erfolgen mit eigenen Mitteln und Unternehmern im Forstrevier Angenstein. Das Fortstrevier umfasst die Waldungen der sechs Revierpartner der Bürgergemeinden Aesch (Kopfbetrieb), Duggingen, Grellingen, Pfeffingen, Therwil und Reinach. Die sechs beteiligten Bürgergemeinden entscheiden in allen Fragen der Waldbewirtschaftung weitgehend selbstständig und unabhängig: Die Waldchefs vertreten die Belange des Waldes in ihren Bürgerräten. Es ist das Ziel des Reviers grenzüberschreitende Bewirtschaftungsformen auszuführen. Der Kopfbetrieb stellt das Personal, sowie die nötige Infrastruktur zur Verfügung und verrechnet den Revierpartnern die erbrachten Leistungen auf Grund von in der Revierkommission beschlossenen Ansätzen. Die Bürgergemeinden als Waldbesitzer sind FSC und Q/PEFC zertifiziert.

Die Waldpflege schlägt sich in der Rechnung der BÜRGERGEMEINDE REINACH BL mit einem jährlichen Defizit in der Grössenordnung von durchschnittlich 50’000 Franken nieder. Glücklicherweise können diese Defizite durch Einnahmen gedeckt werden, welche aus der Verpachtung von Grund und Boden anfallen.


So geht es dem Leywald / Klimawandel und Trockenheit

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in unseren Wäldern unübersehbar, so auch im Leywald. Die Trockenheit der letzten Jahre hat viele langfristige Schäden verursacht, die das Waldbild nachhaltig verändern. Das bedeutet, dass sich die klimatischen Bedingungen innerhalb eines Baumlebens drastisch verändern, was von den Bäumen enorme Anpassungsfähigkeit erfordert. Dies wird die Baumartenzusammensetzung in unserem Wald verändern. Einige heimische Baumarten, darunter vor allem die Buche, haben sehr spezifische Anforderungen an ihren Lebensraum, welche durch den Klimawandel nicht mehr erfüllt werden. Die Buche gehört in der Schweiz mit der Tanne und der Fichte zu den drei häufigsten Baumarten. Bei uns kommt sie überdurchschnittlich oft vor und prägt somit das Waldbild wesentlich. Der Absterbeprozess ist an den dürren Ästen in der Baumkrone erkennbar. Heimtückischer ist jedoch der Abbau der Wurzeln: diese werden in kurzer Zeit brüchig, der betroffene Baum stürzt zu Boden. 

Neben der Trockenheit stellt uns der Klimawandel vor andere Herausforderungen. So begünstigen die längeren Wärmeperioden, dass sich Schädlinge – wie zum Beispiel der Borkenkäfer – schneller und in grösserer Zahl vermehren. Ebenfalls verbreiten sich durch die Globalisierung gebietsfremde Tiere und Pflanzen, zum Beispiel das Grauhörnchen oder der Sommerflieder.

Auch wenn der Leywald begehbar bleibt, so ist die Situation nicht unproblematisch: lassen Sie Vorsicht walten. Es gilt zu bedenken, dass der Wald trotz intensiver Pflege ein Naturraum ist, der stets Gefahren birgt. Der Forstdienst ist bemüht, die Gefahren einzudämmen, kann diese jedoch nicht ganz ausschalten, da sie teilweise nicht sichtbar sind (Phosphormangel im Baum). Vermeiden Sie es deswegen, sich bei unklaren Wetterverhältnissen und Wind in der Nähe von Bäumen aufzuhalten.

Man wird die Mitarbeitenden des Forstreviers Angenstein oft im Wald antreffen. Abgestorbene Bäume werden gefällt und neue Arten, die klimatisch besser angepasst sind, angepflanzt. Wir hoffen, unserem Wald das Verkraften der Veränderungen damit zu erleichtern und ihn bestmöglich auf die kommenden Jahrzehnte vorzubereiten.

Die nasse und kalte Witterung der letzten Wochen hat auch vor dem Skulpturenweg und Waldlehrpfad nicht Halt gemacht. Diverse Unterhaltsarbeiten an Skulpturen und Naturwegen werden in den nächsten Wochen durchgeführt.

Der Leywald mit all seinen Einrichtungen darf besucht und genutzt werden. Denken Sie aber daran, dass es im Wald auch viele Tiere gibt, die ihre Ruhe brauchen und Jungpflanzen, die geschützt werden müssen. Abfälle gehören nicht in den Wald, sondern in die dafür bereitgestellten Abfallkübel. Bitte verhalten Sie sich im Wald respektvoll und als Gast!

Der Bügerrat


Waldputzete

Jedes Jahr findet jeweils Ende März/Anfang April die "Waldputzete" der Bürgergemeinde statt: Nach einer kurzen Begrüssung durch den Waldchef der Bürgergemeinde werden unter der Leitung von Revierförster Christian Becker und seinem Team verschiedene Gruppen gebildet, um den Wald zu putzen, verschiedene Installationen im Wald wieder zu erneuern oder Instand zu stellen. Nicht nur beim Arbeiten geht es "um die Wurst", sondern auch beim Znüni. Nach einem Morgen körperlicher Betätigung wird die "Waldputzete" mit einem Mittagessen abgeschlossen. Für verschiedene Waldputzer wird der Anlass in der Regel mit einem Jass noch ein bisschen verlängert...

Der Bürgerrat möchte sich auch an dieser Stelle bei den treuen Waldputzerinnen und Waldputzern herzlich für ihren Einsatz bedanken und freut sich, sie – und natürlich auch Neue – auch an der nächsten "Waldputzete" begrüssen zu können.




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